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Gamefront: Die aktuelle Ausgabe


Facts:

System: PlayStation2
Entwickler: Namco
Vertrieb: Sony
Version: PAL
Test in GAMEFRONT # 45 März 2005




Sie ist blond. Sie ist hübsch. Sie ist stark. Doch keiner kennt sie. Nina Williams ist seit dem ersten Tekken-Prügelspiel 1994 in der Arcade fester Bestandteil der Serie. Jetzt bekommt die aus Irland stammende Auftragskillerin mit Death by Degrees ihr eigenes Action/Adventure, in dem Geheimnisse ihrer Vergangenheit enthüllt werden.

Mit ihrem Kollegen infiltriert sie ein Luxus-Kreuzfahrtschrift, das sich in der Hand der Verbrecherorganisation Kometa befindet. Doch ihr Einsatz fliegt auf, sie landet im Knast. Auf ihrer Flucht muss sie ihren Partner finden und sich mit ihren 'Bone Martial Arts' bzw. Akido-Kampfkünsten gegen die Ganoven wehren.

In 3D Echtzeit flitzt Nina über Deck und durch die Quartiere, die Kamera folgt automatisch. Mit dem rechten Analogstick haut sie mit Schnelltritt, Elfenbeinschnitzer und Kapitulationsangriff um sich - so wie in Sonys Rise To Honor. Hinzu kommen Griff- und Wurftechniken mit den Schultertasten.

Heranstürmende Wachposten und Schläger hinterlassen Erfahrungspunkte, die neue Fähigkeiten und Manöver von Nina freischalten. Doch auch Essensration und Wasser lässt der Ausgeknockte zurück, mit denen sie ihre Wunden heilt. Mit dem Digikreuz wechselt man zu Maschinengewehr und Pistole oder vermöbelt die Gegner mit einem Schlagstock. Anstatt im offenen Kampf das halbe Schiff zu alarmieren, schleicht man sich vorsichtig an einen Wachposten heran und würgt ihn bewusstlos.
In den 140 Räumen findet Nina Notizen und Hinweise, aktiviert Fahrstühle und Stromschalter. Gesperrte Bereiche öffnet sie, indem sie via Fingerabdruckscanner Türen überlistet.

Wo ist er? Wo hat er sich versteckt? Nein, der Spielwitz von Death by Degrees ist in den bieder texturierten Kojen wirklich nicht leicht zu finden. Aber Namco scheint ohnehin keinen Spaß zu verstehen. So hat man das unhandliche Hektikkampfsystem aus Rise To Honor übernommen und gaukelt vor, dass man doch tatsächlich die paar Dutzend Spezialmanöver braucht.

Irrtum: Es reicht aus, einfach nur wild in die Richtung des Angreifers zu schlagen. Die komplizierten Kombinationsattacken sind unnütz und ohnehin nicht zu merken. Schaltet die Perspektive beim Angriff um, ändert sich auch die Stickbelegung - zu dumm, wenn man gerade mitten in einem Combo steckt und plötzlich ins Leere statt auf den Feind schlägt.

Doch man sollte den Blick angesichts der Langeweile nicht abwenden, denn sonst würde man die Heldin Nina übersehen. Die kommt nämlich in passenden Infiltrierungs-Agenten-Klamotten daher: Pumps, Strapse und an ein Dessous erinnerndes Oberteil sind im Kampf immer noch die beste Kleidung - das wissen auch Snake und Sam Fisher, die in kommenden Episoden wohl ihre Garderobe anpassen werden.

Wem das alles zu billig ist, der schärft seinen Verstand mit den knallharten Rätseln: 'Du hast eine Handkurbel gefunden' - 'Vor Dir ist eine Luke, in die eine Handkurbel passt.' - Hmmmm.... Keine Angst: Zeit zum Nachdenken hat man, denn das Blättern in den Menüs dauert so lange, dass man die Lösung bis dahin schon weiß.

Welche Motivation Namco für die Entwicklung von Death by Degrees hatte, bleibt wohl für immer ein Rätsel. Doch man muss kein Geheimagent sein, um die Qualität dieses 'Zeugs' einschätzen zu können. Das Kampfsystem ist unpräzise, kompliziert, hektisch und langweilig.

Die Gegner sind trotz frischer Seeluft saublöd, die 'Rätsel' von jedem Laboraffen zu lösen. Die besten Grübelpassagen sind ohnehin die versteckten Speicherpunkte. Richtig gelesen: Versteckt. Ein Signal wird stärker, sobald man sich dem Speicherort nähert - wer sie nicht sucht und genau aufpasst, läuft vorbei. Das Aufspüren der Speicherstellen spornt zuweilen mehr an als alles andere.
Aber, Pssst! Namco bringt's fertig und macht daraus auch noch ein eigenständiges Spiel. js/fm





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