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Gamefront: Die aktuelle Ausgabe


Facts:

System: PlayStation2
Entwickler: Atlus
Vertrieb: Ubisoft
Version: PAL 50/60 Hz
Test in GAMEFRONT # 46 Juli 2005




Godzilla hat's nie geschafft. Doch eine unbekannte Macht legt durch eine globale Katastrophe Tokio in Schutt und Asche. Ein Oberschüler überlebt das Desaster und mutiert zu einem kraftstrotzenden Dämon. Auf seiner Reise durch die Ruinen der einstigen Mega-Metropole muss er herausfinden, was mit der Welt geschehen ist, und warum er sich in einen Dämon verwandelt hat.

Atlus Rollenspiel behandelt okkulte Themen und fasziniert mit dem Überreden von Feinden, die sich nach einem Plausch vielleicht der Heldentruppe anschließen. Doch die Kreaturen sind launisch: Manche wollen Geld, andere Lebensenergie - erst dann brechen sie den Kampf ab und schlagen sich auf die Seite des Helden.

Die Verbündeten beschwört man in der rundenbasierten Schlacht herauf oder wählt sie aus dem Menü, schon kämpfen Shikigami und Irrlicht im vierköpfigen Team. Sie erhalten Erfahrungspunkte und lernen neue Talente, die man beim Hauptcharakter manuell auf fünf Werte verteilt. Findet man die 'Kathedrale der Schatten', lassen sich zwei Geschöpfe fusionieren: Aus Jirae und Grobia entsteht der stärkere Jack Frost. Der Gnom besitzt schwache physische Angriffe, aber starke Eismagie.

Die Weltkarte zeigt Tokios Überreste aus eine Draufsicht. Als blaue Markierung zieht man flott durch die Straßen. Verwirrte Seelen geben wichtige Hinweise und versuchen zu begreifen, was mit ihnen geschehen ist. Yoyogi Park und andere Zielorte blinken rot, so dass man auch den unterirdischen Dämonen-Club schnell entdeckt. Aus der Verfolgeransicht läuft man zügig durch Kaufhaus und Ikebukuro Tunnel, die Kamera dreht man via Schultertasten und justiert sie mit der /\-Taste. Die O-Taste ruft eine Karte auf, die Speicher- und Heilpunkt zeigt.

Shin Megami Tensei saugt den Spieler tief in eine beklemmende Welt voller schräger Charaktere hinein. Ihr Design ist ausgefallen, ebenso das der Kreaturen. Dafür sind sie ein echter Hingucker. Anstelle von stereotypen Charakteren trifft man auf zwielichtige, undurchschaubare Gestalten. Allerdings hat man in den nebulösen Dialogen nicht immer sofort den Durchblick, konzentriertes Mitdenken ist Pflicht.

Das rasante Kampfsystem ist übersichtlich und leicht zu handhaben. Nur der Held kann im Rucksack der Truppe nach Gegenständen wühlen und daraus Wiederbelebungsperlen oder MP-füllende 'Shakra'-Tropfen einsetzen - das führt manchmal zu etwas verzwickten Situationen, wenn ein geschwächter Partner dringend Hilfe braucht. Das Rekrutieren neuer Mitstreiter durch Überreden der Feinde ist ein spielerischer Höhepunkt: Man verschmilzt zwei Kämpfer, baut einen anderen auf und überlegt, wo man noch stärkere Gefährten findet.

Der Weltuntergang hat leider auch jedwede Rätsel vernichtet, denn sie lassen sich in dem kampflastigen und ordentlich lokalisierten Abenteuer äußerst selten blicken. Musikalisch wechseln sich unaufdringliche Sphärenklänge und antreibende Rockmusik ab.

So schön kann der Weltuntergang sein: Der coole Grafikstil und die geheimnisvolle Okkulthandlung machen Shin Megami Tensei Lucifer's Call zu einem spannungsgeladenen RPG-Erlebnis, dessen Kampfsystem besonders durch die 'Gegner-Rekrutierung' glänzt. fm





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