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Gamefront: Die aktuelle Ausgabe


Daten:

System: PSP
Entwickler: Zipper Interactive
Vertrieb: Sony
Version: PAL
Test in GAMEFRONT # 49


Jetzt wird auch unterwegs scharf geschossen: Das Fireteam Bravo erhält für Online-Kampfeinsätze den mobilen Marschbefehl.



Ein Terrornetzwerk bedroht die Welt mit Massenvernichtungswaffen! Ein Fall für die SOCOM-Spezialeinheit: Erstmals schultert sie auf PSP das Gewehr, findet online Rekruten fürs Team und verbündet sich dank Linkfunktion auch mit der PlayStation2.

In der Solo-Kampagne kämpft man als Sandman in vierzehn Tag- und Nachtmissionen rund um den Globus: Befreiung des chilenischen Präsidenten, Sicherstellung polnischer Biowaffen oder Sprengung einer Brücke - lediglich KI-Gefährte Lonestar folgt dem Anführer des Fireteam Bravo und gehorcht auf etwa fünfzehn Befehle.

Vor dem Einsatz gibt's eine ausführliche Lagebesprechung im Hauptquartier, dann landet das Duo schon am Absetzpunkt - keine zweihundert Meter vom Zielgebäude entfernt. Rasch geduckt hinter die Felsformation, zoomt der Spieler mit dem SA-25 Scharfschützengewehr an die Wache heran: Der Kopfschuss sitzt, die Patrouille sackt sofort zu Boden. Das Fadenkreuz auf den Brückenpfeiler geschwenkt und Befehl an Lonestar: 'Sprengladung anbringen' - Primärziel erreicht.

Als Sekundärziel sollen die zwei Soldaten Informationen aus dem CBF-Camp beschaffen. Man pirscht sich mit schallgedämpfter MP5 an die zentrale Hütte heran, das Radar meldet Feindkontakt. Jetzt die taktischen Vorteile ausspielen: Lonestar erhält via Kreistaste die Befehle 'Feuer Frei' und 'Stürmen'.

Boss Sandman klettert zeitlich abgepasst und mit aktivierter Zielhilfe durchs Fenster. Die am Tisch sitzenden Rebellen sind überrascht und werden sofort automatisch anvisiert; die X-Taste eröffnet das Kreuzfeuer. Noch bevor sich weitere Feinde zum Gegenangriff sammeln, hastet das Bravo Team mit dem gesuchten Laptop zur Evakuierungszone.

Findet man während der Einsätze versteckte Datenträger oder nimmt Offiziere gefangen, lassen sich mittels USB-Link Waffen, Charaktere und alternative Missionsverläufe in SOCOM3 (PS2) freischalten.

Neben Kampagne und generierbaren Solo-Missionen gibt's einen umfangreichen Mehrspielermodus. Bis zu 16 Teilnehmer kämpfen online oder Ad-hoc auf einem Dutzend Karten. Fünf Spielmodi melden sich zum Dienst: In 'Unterdrückung' duellieren sich Seals und Terroristen, in 'Evakuierung' müssen Seals Geiseln befreien oder alle Terroristen töten. Die 'Community'-Funktionen mit der Möglichkeit zur Clan-Bildung sind großzügig. Auch das neue Headset kommt zum Einsatz, um mit Teammitgliedern zu sprechen.




Zipper Interactive präsentiert trotz begrenzter Hardware-Ressourcen eine mobile Socom-Fassung, die dem Heimkonsolen-Vorbild kaum nachsteht. Man hat selbst die auf einen Analogstick beschränkte Steuerung nach kurzer Eingewöhnung im Griff.

Schnell sind im Laufschritt freie Areale passiert, Flanken mit Blicken nach rechts und links abgesichert, wie auch Abzweigungen via Seitwärtsschritt bei gedrückter L-Taste umrundet. Durchdachte und übersichtliche Zugriffsmöglichkeiten auf Inventar oder Kommandofunktionen lassen im Gefecht kaum Pausen aufkommen.

Leichte Defizite muss man beim Zielen und Schießen hinnehmen: Das herkömmliche Anvisieren per Fadenkreuz eignet sich nur für Scharfschützen. Sobald Gegner rennen oder auf dem kleinen Schirm in Überzahl anrücken, muss man auf die automatische Zielhilfe zurückgreifen - um überhaupt treffen zu können!

Die Zielhilfe lässt Faktoren wie Entfernung und Deckung in die Berechnung der Trefferwahrscheinlichkeit einfließen, dämpft aber den Spannungsbogen mit der Nüchternheit einer Autopilot-Funktion spürbar.

Unvorhersehbare Situationen halten dennoch bei Laune: Man tappt in den Hinterhalt feindlicher Elitetruppen oder wird vom Häuserdach mit Granaten beworfen. Wirklich klug verhalten sich die Schergen jedoch nicht immer: Die vermummten Kämpfer rappeln sich nach einem Streifschuss wieder auf und verharren als Zielscheibe in Position; auch Kollege Lonestar bleibt im Zustand geistiger Umnachtung an Türrahmen hängen.

Von technischer Seite präsentiert sich Fireteam Bravo passabel: Neben den aufwendig gestalteten Spielfiguren wirken die schwammigen Bodentexturen und öden Effekte wenig spektakulär. Auch die konstant-niedrige Bildrate, die innerhalb von Gebäuden zusätzlich an Fahrt verliert, lässt Raum für Verbesserungen.

Hochwertige Videosequenzen, knackiger Sound und verhältnismäßig niedrige Ladezeiten gleichen aus: Man kann die Missionen ohne Unterbrechung durchspielen, während das UMD Laufwerk im Hintergrund nachlädt.

Fireteam Bravo setzt bewusst einen Hauch mehr auf eingängige und schnelle Action. Das sorgt auf dem PSP für zünftigen Spaß und empfiehlt sich ebenso für unkomplizierte Mehrspieler-Schlachten, wie das 'große' Socom auf der Playstation 2.




Stillgestanden! Der Kampfeinsatz auf dem Handheld macht online mit Freunden am meisten Spaß. Die flotten Gefechte haben dieselbe Dramatik und Motivation, die den Taktik-Shooter schon auf der PS2 auszeichnen. Die Online-Funktionen sind umfassend und ausgefuchst, im Clan verfeinert man seine Angriffstaktik und hält angespannt via Headset Kontakt zum Team.

Im Solomodus kämpft der Spieler gegen etwas müde Gegner: Oft rennen sie planlos ins Dauerfeuer und lassen sich überrumpeln, gelangweilt schauen sie einem Granateneinschlag in nur 20 Metern Entfernung zu. Die Steuerung ist knifflig. Erst nach zwei Kampagnen lädt man fix neue Munition ins M8 Gewehr, gibt das Kommando zum Stürmen und wechselt den Feuermodus.

Partner Lonestar hält sich wacker. Selten klebt er mal an einer Hauswand fest oder funkt mit wilden MG-Salven dazwischen, wenn Anführer Sandman mit dem Präzisionsgewehr überraschend angreifen will. Die durchdachte 'Instant Action' macht Socom für Einzelspieler auch nach Wochen immer mal wieder interessant, um sich mit Funktionen und Spielverlauf vertraut zu machen.

Bei der Grafik hätte Zipper mehr unterschiedliche Texturen einbauen sollen, denn ihre Vielfalt ist nicht sehr hoch. Im Innenhof ist an allen Mauerteilen an derselben Stelle der Putz abgebröckelt, in der Baracke klebt der gleiche Schmutz alle paar Meter identisch an der Wand.

Dafür ist die Bildrate beim Geradeauslaufen flüssig und stabil, nur bei Kameraschwenks ruckelt's. Die Soundeffekte überzeugen: Die Schüsse peitschen, dass man den Kopf einzieht - das Schrillen einer Blendgranate lässt das Trommelfell zerspringen.

Die schlagkräftigen SEALs stürmen auf PSP und sind online eine Wucht: Die Team-Kämpfe machen den Dienst an der Waffe zum monatelangen Vergnügen. Taktische Finessen und reichlich Action stürzen die Truppe freudestrahlend von einem Krisengebiet ins nächste. Nur alleine kommt die Kampagne nicht in Schwung und ist aufregend wie der Grundwehrdienst. Wegtreten!





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